Die meisten Menschen hierzulande haben jetzt größere Sorgen vor einem Wohlstandsverlust als vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus, so eine aktuelle Studie. Zu Recht! Schon vor dem Auftauchen des Virus war der Boom, der sich angeblich sogar selbst überholen konnte, trotz der Nullzinsen vorbei.

Lockdown als Brandbeschleuniger und Bremsklotz

Die Wirtschaft wollte Ballast loswerden. Der Lockdown wirkte als Brandbeschleuniger. Und es wird immer heißen, dass Corona der Auslöser war. Nein, der staatlich angeordnete Lockdown ließ das Boot mit Schieflage kentern.

Damit gingen zehn Jahre Aufschwung zu Ende. Viele haben davon gar nichts mitbekommen. Ich frage mich oft, was die Leute mit Mindestlohn dachten, wenn sie abends die Nachrichten hörten und ihnen in Dauerschleife von einem Boom erzählt wurde.... und sie nicht dabei waren. Ach, sie schauten ja viel lieber Netflix...

In einem Land, in dem wir gut und gerne leben, lohnt sich Leistung immer weniger. Dafür sorgt schon die Steuertabelle. Wo ist die Motivation, sich noch mehr anzustrengen und deshalb mehr zu verdienen? Ist das Sammeln von Pfandflaschen ein neues Hobby von immer mehr Leute geworden? Oder ist das der Zeitgeist, der nur selten seinen Lichtkegel auf diejenigen richtet, die darauf angewiesen sind?

Setzen Sie sich doch aus Neugierde mal eine Stunde vor die Börse und beobachten Sie die Leute. Drinnen steigen die Kurse und draußen ist die Welt schon eine andere. Wenn es Ihnen gut geht, lassen Sie doch mal die eine oder andere Pfandflasche für andere stehen...

Die fetten Jahre sind schon lange vorbei…

Steigende Mieten und Kosten, aber auch höhere Abgaben an andere – dazu eine lahmende Wirtschaft und stagnierende Löhnen sind ein unangenehmes Gebräu.

Planungssicherheit gab es früher mal. Seitdem der Staat überall zunehmend mit reinquatscht und herumpfuscht, ist es nicht besser, sondern komplizierter geworden. Und dann soll man vom Übriggebliebenen auch noch etwas sparen für später.

Wir werden künftig mehr Glück brauchen – oder mehr Eigeninitiative. Sie kennen den Satz: Weniger ausgeben als einnehmen. Das ist zunehmend schwer in Zeiten, in denen es an manchen Ecken auch heißt, man könne mit einem Kredit reich werden...

Wenn Unternehmen in schlechten Zeiten ihre Kosten senken müssen, so trifft das auch auf viele Privatleute zu. Viele werden das erst wieder lernen müssen. Doch keine Sorge: Das Weniger kann mehr sein. Und dann stellt sich auch die Frage, ob es vielleicht zu viel von manchen Dingen gibt, die in die Kategorie „Konsum“ fallen.

…doch noch gedeiht die Dekadenz & die Schuldenberge schießen in die Höhe

Da ich ja auf dem Land wohne, verfolgen mich hier ganz seltsame Gedanken: Solange das Obst an den Bäumen am Straßenrand vergammelt, geht es uns noch gut. Solange wir so viel Essen wegwerfen ebenfalls. Solange von den Feldern nur das Beste geholt wird und ein großer Teil der Ernte untergepflügt wird, gedeiht noch die Dekadenz.

Schätzungsweise eine Billion Euro Schaden hat der Lockdown aufgrund des Virus gekostet. Vielleicht findet man einen Impfstoff. Sicher ist das aber nicht. Sicher ist aber, dass die Börsen versichert bleiben. Ausgestellt haben die Policen die Zentralbanken. Sie verhindern einen Absturz, obwohl die Aktien richtig teuer wie selten zuvor sind. Das muss nicht heißen, dass sie nicht noch teurer werden können. Wenn es rappeln sollte, spülen die Zentralbanken die Geldkanäle mit weiteren Milliarden, Pardon Billionen.

Unterdessen brechen den Staaten die Steuereinnahmen weg, während die Ausgaben explodieren. Wer wird die Lücke in den deutschen Steuerkassen von 19,6 Milliarden Euro in diesem Jahr füllen? Die verbliebenen Steuerzahler wohl nicht. Macht nichts! Dann machen wir eben neue Schulden wie jede Regierung dieser Welt. Deshalb wachsen auch in dieser Krise die Schuldenberge wie Pilze im Wald.

„Was heißt das konkret für mich!?“

Die Notenbanken werden die Schuldpapiere aufkaufen, die Zinsen nie mehr steigen und die Geldmengen nie mehr schrumpfen lassen. Auf die „Geldhüter“ bleibt Verlass. Dabei hüten sie doch gar kein Geld, sondern die Staatsfinanzen vor dem Ruin - und stützen damit indirekt auch die Börsen. Was soll schon passieren? Wenn es Ärger gibt, dann weniger vom Parkett an der Börse – sondern auf den Vorplätzen...

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